Endodontie / Wurzelkanalbehandlung
Trotz großflächiger Defekte und starker Vorschädigungen sollten natürliche Zähne so lange es geht und sinnvoll ist erhalten werden. Dies ist oftmals nur mit einer Wurzelkanalbehandlung möglich. Neben Traumata kommt es insbesondere durch kariöse Kontamination des Zahninneren zu Entzündungen des Nervens. Eine akute Entzündung ist oftmals mit allerstärksten Schmerzen verbunden. In diesen Fällen müssen Sie sich umgehend für eine Behandlung melden.
Genauso häufig tritt jedoch auch eine asymptomatische, chronische Entzündung auf. Hierbei ist der Zahnnerv ohne größere Schmerzen abgestorben. Der Zahn ist nun weder in der Lage Kälte oder Wärme noch Schmerzen wahrzunehmen.
Schmerzfreiheit ist in diesem Fall jedoch eine trügerische und fatale Situation. Chronische Entzündungen an den Zähnen entstehen durch Bakterien, welche Zahnbestandteile verstoffwechseln und als Endprodukt Toxine ausschütten. Diese gelangen über das Blut in den ganzen Organismus. Zusammen mit einem daraus resultierenden erhöhtem Aufkommen an proinflammatorischen Zytokinen (entzündungsfördernde Botenstoffe) besteht eine negative Beeinflussung für den gesamten Körper. In Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass dadurch u.a. ein erhöhtes Herzinfarkt oder Schlaganfallrisiko besteht.
Da neben dem Nerv auch die Blutversorgung innerhalb des Zahnes zum Erliegen kommt, kann weder das körpereigene Immunsystem noch ein Antibiotikum die Bakterien im Zahninneren erreichen. Eine Wurzelkanalbehandlung ist die einzige Möglichkeit eine Ausheilung zu erzielen.
„Eine Wurzelkanalbehandlung ist ein Versuch des Zahnerhalts!“
Um bei diesem Versuch eine möglichst hohe Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhalten, nutzen wir modernste Technologien und Behandlungskonzepte. Um möglichst steril und sauber arbeiten zu können, wird der Zahn mit einem Kofferdam, eine Art OP-Tuch, vom Rest der Mundhöhle isoliert.
Die mechanische Aufbereitung erfolgt maschinell geführt mit hochflexiblen Nickel-Titan-Feilen, die reziprokierend arbeiten. Dabei werden 2 verschiedene Wechselstromfrequenzen durch den Körper geleitet um anhand einer Impedanzmessung (Wechselstromwiderstandsmessung) die exakte Wurzelkanallänge zu bestimmen.
Ebenso wichtig ist eine parallel stattfindende aktivierte chemische Aufbereitung mit desinfizierenden Spüllösungen, welche Areale erreicht, die von der mechanischen Aufbereitung nicht erreichen werden können, wie z.B. Seitenkanäle.
Mit diesem Vorgehen wird versucht jegliche bakterielle Kontamination zu entfernen, sodass der folglich tote Zahn nachhaltig entzündungsfrei im Kiefer bestehen bleiben kann.
